Bevölkerung nach Lebensformen in Westdeutschland (1996-2020)
Am häufigsten sind westdeutsche Personen verheiratet und leben ohne Kinder im Haushalt, dies betrifft knapp 30 Prozent der Bevölkerung und dieser Anteil hat sich seit 1996 kaum verändert. Die zweitgrößte Gruppe bilden die Alleinstehenden, auch wenn alleinstehend nicht unbedingt bedeutet, auch allein zu leben. Fast ein Viertel aller Westdeutschen gilt mittlerweile als alleinstehend.
Der deutlichste Rückgang im Hinblick auf die Lebensformen trat bis 2015 bei den verheirateten Personen mit minderjährigen Kindern im Haushalt auf. Dies korrespondierte mit der gesunkenen Zahl sowohl minderjähriger als auch erwachsener Kinder im Haushalt der Eltern.
Seither ist bei der Zahl der Ehepaare mit minderjährigen Kindern eine leichte Zunahme zu beobachten. Die deutlichsten Steigerungen - wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau aus - zeigen die Lebensgemeinschaften und zwar sowohl mit als auch ohne Kinder.
Anmerkung: Alleinstehend bedeutet nicht, dass die Personen tatsächlich allein leben. Zum einen wohnen 2022 rund 15 Prozent der Alleinstehenden gemeinsam mit anderen Personen, zu denen jedoch keine Partnerschaft besteht – zum Beispiel erwachsene Kinder, in einem Mehrpersonenhaushalt. Zum anderen sind auch die in Einpersonenhaushalten lebenden Alleinwohnenden nicht unbedingt partnerlos, sondern leben häufig in einer sogenannten bilokalen Paarbeziehung, das heißt, in einer Paarbeziehung mit getrennten Haushalten, die sich allerdings im Mikrozensus nicht abbilden lässt. Der Anteil dieser Lebensform schwankt mit dem Alter und ist in den jüngeren Altersgruppen besonders hoch, dort allerdings häufig auch nur temporär. Nach Berechnungen des BiB mit den Daten des deutschen Generations and Gender Survey liegt ihr Anteil insgesamt in einer ähnlichen Größenordnung wie der der Lebensgemeinschaften.