Bevölkerung nach Lebensformen in Deutschland (1996-2022)
Am häufigsten sind Personen verheiratet und leben ohne Kinder im Haushalt. Die Jahrgänge, in denen die Kinder bereits den Haushalt verlassen haben, steigen gegenwärtig noch durch das Hereinwachsen der Babyboom-Jahrgänge in diese Lebensphase. Und durch die steigende Lebenserwartung dauert diese Phase auch immer länger an.
Der deutlichste Rückgang im Hinblick auf die Lebensformen trat bis 2015 bei den verheirateten Personen mit minderjährigen Kindern im Haushalt auf. Dies korrespondierte mit der gesunkenen Zahl sowohl minderjähriger als auch erwachsener Kinder im Haushalt der Eltern.
Seither ist bei der Zahl der Ehepaare mit minderjährigen Kindern eine leichte Zunahme zu beobachten. Die deutlichsten Steigerungen - wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau aus - zeigen die Lebensgemeinschaften und zwar sowohl mit als auch ohne Kinder. Eine erhebliche Zunahme wird auch bei der Zahl der Alleinstehenden sichtbar, sie sind mittlerweile zur zweithäufigsten Lebensform geworden - auch wenn alleinstehend nicht notwendigerweise bedeutet, auch allein zu leben.
Anmerkung: Alleinstehend bedeutet nicht, dass die Personen tatsächlich allein leben. Zum einen wohnen 2022 rund 15 Prozent der Alleinstehenden gemeinsam mit anderen Personen, zu denen jedoch keine Partnerschaft besteht – zum Beispiel erwachsene Kinder, in einem Mehrpersonenhaushalt. Zum anderen sind auch die in Einpersonenhaushalten lebenden Alleinwohnenden nicht unbedingt partnerlos, sondern leben häufig in einer sogenannten bilokalen Paarbeziehung, das heißt, in einer Paarbeziehung mit getrennten Haushalten, die sich allerdings im Mikrozensus nicht abbilden lässt. Der Anteil dieser Lebensform schwankt mit dem Alter und ist in den jüngeren Altersgruppen besonders hoch, dort allerdings häufig auch nur temporär. Nach Berechnungen des BiB mit den Daten des deutschen Generations and Gender Survey liegt ihr Anteil insgesamt in einer ähnlichen Größenordnung wie der der Lebensgemeinschaften.