Zusammengefasste Geburtenziffer in West- und Ostdeutschland (1945-2023)
Die zusammengefasste Geburtenziffer umfasst die Summe aller altersspezifischen Geburtenziffern der Frauen im Alter von 15 bis 45 beziehungsweise 49 Jahren für ein Kalenderjahr. Sie ist eine zusammengesetzte, hypothetische Kennziffer und gibt an, wie viele Kinder je Frau geboren würden, wenn für deren ganzes Leben die altersspezifischen Geburtenziffern des jeweils betrachteten Kalenderjahres gelten würden. Die zusammengefasste Geburtenziffer hat jedoch den Nachteil, dass sie durch das Vorziehen von Geburten in ein niedrigeres oder das Verschieben in ein höheres Lebensalter beeinflusst wird. Damit wird in den letzten Jahren die tatsächliche Fertilität der Frauen durch die zunehmende Zahl von Geburten im höheren Alter unterschätzt. Für das Frühere Bundesgebiet werden das Geburtenhoch der 1960er Jahre und der Geburtenrückgang in den 1970er Jahren sichtbar.
Von Anfang der 1970er Jahre an verharrte die zusammengefasste Geburtenziffer im Früheren Bundesgebiet auf einem international sehr niedrigen Wert von 1,4. Ab Mitte der 2010er Jahre war zunächst ein leichter Wiederanstieg beim Geburtenniveau zu verzeichnen, in den letzten Jahren ist diese jedoch wieder rückläufig. In der DDR lag das Geburtenniveau Ende der 1970er und in den 1980er Jahren deutlich über dem westdeutschen Niveau. Nach der Wiedervereinigung kam es hier zu einem historischen Tief im Geburtenniveau.
nach oben