Bevölkerung nach Nationalität und Lebensformen (2022)
Die größte Gruppe der Ausländer in Deutschland - fast ein Drittel aller ausländischen Personen - ist verheiratet und wohnt mit Kind(ern) im Haushalt. Hier besteht auch der größte Unterschied zu den Deutschen, von denen nur rund jeder Sechste in dieser Lebensform lebt. Deutsche hingegen leben häufiger verheiratet und ohne Kind im Haushalt. Das ist allerdings auch der höheren Altersstruktur der Deutschen geschuldet, denn bei den älteren Haushalten haben erwachsene Kinder in der Regel den Haushalt bereits verlassen.
Zweithäufigste Lebensform sind sowohl bei den Ausländern wie bei den Deutschen die Alleinstehenden, was jedoch nicht unbedingt bedeutet, dass diese Personen allein leben oder partnerlos sind.
Anmerkung: Alleinstehend bedeutet nicht, dass die Personen tatsächlich allein leben. Zum einen wohnen 2022 rund 15 Prozent der Alleinstehenden gemeinsam mit anderen Personen, zu denen jedoch keine Partnerschaft besteht – zum Beispiel erwachsene Kinder, in einem Mehrpersonenhaushalt. Zum anderen sind auch die in Einpersonenhaushalten lebenden Alleinwohnenden nicht unbedingt partnerlos, sondern leben häufig in einer sogenannten bilokalen Paarbeziehung, das heißt, in einer Paarbeziehung mit getrennten Haushalten, die sich allerdings im Mikrozensus nicht abbilden lässt. Der Anteil dieser Lebensform schwankt mit dem Alter und ist in den jüngeren Altersgruppen besonders hoch, dort allerdings häufig auch nur temporär. Nach Berechnungen des BiB mit den Daten des deutschen Generations and Gender Survey liegt ihr Anteil insgesamt in einer ähnlichen Größenordnung wie der der Lebensgemeinschaften.
Seit der Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 erhält ein großer Teil der Kinder ausländischer Eltern bei Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft. Deshalb fällt bei dieser Darstellung der Anteil minderjähriger Ausländer sehr niedrig aus und verzerrt das Gesamtbild.
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