Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Bevölkerungsforschung Aktuell 3/2024 | 06.06.2024Begünstigt eine spätere Mutterschaft die kindliche Entwicklung?

Mütter in Deutschland werden immer älter. Welche Folgen dies für die Entwicklung ihrer Kinder hat, zeigt ein Beitrag in der neuen Ausgabe. Demnach wirkt sich eine spätere Mutterschaft überwiegend positiv auf die Kompetenzen der Kinder aus.

Mutter mit Baby Quelle: © tiagozr/stock.adobe.com

In Deutschland ist das durchschnittliche Alter von Müttern bei der Geburt des ersten Kindes seit 1990 angestiegen: von 24,5 Jahren auf 30,8 Jahre im Jahr 2022. Dabei zeigen sich über verschiedene gesellschaftliche Gruppen hinweg deutliche Unterschiede. So waren Mütter mit akademischem Abschluss 2022 im Durchschnitt 32,5 Jahre alt, während Mütter ohne akademischen Abschluss bei der Geburt des ersten Kindes 29,6 Jahre alt waren.

Hat diese Entwicklung Folgen für die Entwicklung der Kinder? Haben ältere Mütter überdurchschnittlich entwickelte Kinder mit besserem Sozialverhalten? Diese Fragen untersucht ein Beitrag in der neuen Ausgabe von Bevölkerungsforschung Aktuell auf der Basis der Neugeborenenkohorte des Nationalen Bildungspanels (NEPS-SC1). Studien aus anderen Ländern weisen auf einen positiven Zusammenhang des Alters der Mutter bei der Geburt und der kindlichen Entwicklung hin.

Bildung und Einkommen jüngerer Mütter spielen eine Rolle

Die Befunde belegen, dass dies auch für Deutschland gilt. So haben Kinder jüngerer Mütter geringere mathematische Kompetenzen und ein weniger stark ausgeprägtes sozio-emotionales Verhalten als Kinder von Müttern, die bei der Geburt 30 Jahre und älter waren. Erklärbar ist dies unter anderem durch eine niedrigere Bildung und ein geringeres Einkommen jüngerer Mütter.

Nachgefragt: BiB-Wissenschaftler Markus Sauerberg über die Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland im internationalen Vergleich

Deutschland weist in Westeuropa seit etwa 20 Jahren eine verhältnismäßig niedrige Lebenserwartung auf. Eine Forschergruppe, darunter Wissenschaftler des BiB, hat die Sterblichkeitsentwicklung in Deutschland im internationalen Kontext untersucht. Im Interview mit Bevölkerungsforschung Aktuell äußert sich BiB-Mitautor Dr. Markus Sauerberg zu den zentralen Befunden und den Potenzialen zur Reduzierung der Sterblichkeit in Deutschland. So müsste insbesondere bei Menschen im höheren Alter eine weitere Verringerung der Sterblichkeit erzielt werden. Dies gilt vor allem für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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