Bevölkerungsforschung Aktuell 6/2023 • 13.12.2023Lebenssituation ukrainischer Geflüchteter
Aktuell leben 3,9 Millionen geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in den Ländern der Europäischen Union, davon über 1 Million in Deutschland. Wie geht es den Menschen, die seit nunmehr eineinhalb Jahren hier leben? Antworten zur Lebenssituation liefert die dritte Welle der Studie „Geflüchtete aus der Ukraine“, die vom BiB in Zusammenarbeit mit dem familiendemografischen Panel FReDA durchgeführt wurde.
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Ein Beitrag in Bevölkerungsforschung Aktuell präsentiert zentrale Befunde. Ursprünglich war die Studie mit zwei Wellen als gemeinsames Projekt des BiB, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) sowie des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) gestartet. Sie wird nun als „BiB/FReDA-Befragung: Geflüchtete aus der Ukraine“ weitergeführt.
Analyse der Lebenszufriedenheit und des Wohlbefindens
In der Studie werden sowohl die Rückkehr der geflüchteten Menschen in die Ukraine als auch Themen zur Lebenszufriedenheit und des Wohlbefindens von Erwachsenen sowie von Kindern und Jugendlichen untersucht. Im Fokus stehen zudem die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Partizipation am Arbeitsmarkt. Da mehr als die Hälfte der nach Deutschland Geflüchteten mit minderjährigen Kindern nach Deutschland gekommen ist und mehr als die Hälfte der Kinder mit nur einem Elternteil – meist der Mutter – in Deutschland lebt, spielt die Frage der Kindertagesbetreuung für die Erwerbstätigkeit der Mütter eine wichtige Rolle.
Lebenssituation der Geflüchteten hat sich verbessert
Für BiB-Wissenschaftler und Studienleiter Dr. Andreas Ette zeigen die Befunde der dritten Welle eine allgemeine Verbesserung der Lebenssituation ukrainischer Geflüchteter in Deutschland. „Die Ukrainerinnen und Ukrainer haben sehr schnell ihre Deutschkenntnisse verbessert, so dass heute zunehmend bessere Bedingungen für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie am Arbeitsmarkt bestehen“, betont Ette.
Für die nach Deutschland geflüchteten Kinder und Jugendlichen sind die Teilhabe und der Kontakt zu Gleichaltrigen ebenso wichtig. So können mit einer steigenden Kitanutzung mehr Kinder die deutsche Sprache früh erlernen, was zu einer Verbesserung ihrer Teilhabe beitragen kann.