Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Bevölkerungsforschung Aktuell 5/2023 | 12.10.2023Übersterblichkeit in Deutschland 2023

Nicht alle deutschen Regionen haben Übersterblichkeit im Zuge der Coronapandemie erlebt. Der Hauptbeitrag in der neuen Ausgabe der Bevölkerungsforschung Aktuell analysiert die Entwicklung im Jahr 2020. Es zeigen sich regionale Unterschiede. Auch wenn in Deutschland die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt zwischen 2019 und 2020 für beide Geschlechter durchschnittlich nur minimal von 81,20 auf 81,01 Jahre zurückgegangen ist, gab es in bestimmten Regionen eine höhere Übersterblichkeit als im Rest des Landes.

Bild Intensivstation, Monitor mit Mensch im Bett Quelle: © sudok1 /Adobe Stock

Dies gilt vor allem für die deutschen Bundesländer, die den Hotspots der ersten (Norditalien) und zweiten Coronawelle (Tschechien, Polen) am nächsten lagen, wie erste räumliche Analysen zeigen. Aufgrund der schwierigen Datenlage war es zunächst nicht möglich, Analysen auf kleinräumiger Ebene und unter bestimmten Aspekten durchzuführen.

Kleinräumliche Mortalitätsmuster und ihre Ursachen

Ein aktueller Beitrag untersucht die deutsche Übersterblichkeit im Jahr 2020 detailliert nach Region, Alter, Geschlecht, Monat und Todesursache im Vergleich zu den Vorjahren 2015 bis 2019. Damit sollen tiefere Einblicke in die räumlichen Mortalitätsmuster und ihre Ursachen ermöglicht werden. Die Befunde weisen unter anderem für 2020 auf deutliche regionale Unterschiede der Übersterblichkeit in Deutschland hin.

Eltern ohne Abitur – Kinder langfristig weniger gesund

Ein weiterer Beitrag analysiert, inwieweit ein niedriger Bildungsabschluss der Eltern einen Effekt auf die Gesundheit der eigenen Kinder in ihrem späteren Lebensverlauf hat. Auf der Basis von Daten des Surveys FReDA wird gezeigt, dass hier ein enger Zusammenhang existiert. Für die Ursachen gibt es zahlreiche Erklärungen, wie zum Beispiel gesündere Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten bei höher gebildeten Eltern während der Kindheit, die dann bis ins Erwachsenenalter positiv nachwirken. Auf jeden Fall sollte den gegebenen Nachteilen möglichst früh entgegengewirkt werden, etwa indem den Kindern unabhängig vom elterlichen Hintergrund der Zugang zu qualitativ guter Bildung sichergestellt wird.

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