Partnerschaften, Kinder, Generationenbeziehungen • 13.06.2023Datensatz zur ersten Befragungswelle der FReDA-Studie veröffentlicht
Wie gestaltet sich Familienleben in Deutschland? Die Daten einer der größten Studien Deutschlands zum Thema verraten es. Der Datenzugang über das Datencenter von GESIS ist für wissenschaftliche und nicht-kommerzielle Zwecke kostenlos. Das familiendemografische Panel FReDA ist ein Kooperationsprojekt, an dem das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften sowie die Universität zu Köln beteiligt sind.
Forschende können ab sofort mit den Daten aus drei Teilerhebungen der ersten Befragungswelle der familiendemografischen Studie FReDA arbeiten. Der Datensatz beinhaltet die Angaben von rund 38.000 Befragten und erlaubt repräsentative Analysen – unter anderem zur Situation und zum Wandel des Familienlebens, zu Fertilität, zu Elternschaft, zu Trennungen und zu Scheidungen.
Wie verändern sich Zeit, Geld und Infrastruktur für Familien?
Die Veröffentlichung der Datensätze ist im Projektverlauf ein weiterer wichtiger Meilenstein für das familiendemografische Panel FReDA:
„Nach vielen Jahren des Aufbaus und harter Arbeit steht nun der Forschung dieser riesige Datensatz kostenlos zur Verfügung“, resümiert Prof. Dr. Martin Bujard, Forschungsdirektor am BiB. „Damit hat die deutsche Demografie nun Daten, die ein internationales Leuchtturmprojekt darstellen und weltweit genutzt werden.“
Besonders interessant sind die Daten aufgrund ihres Panelcharakters, so dass gemessene Veränderungen zwischen zwei Befragungszeitpunkten erforscht werden können. Das sei ein unschätzbarer Vorteil, wie BiB-Direktorin Prof. Dr. C. Katharina Spieß hervorhebt:
„Veränderungen in Familien gerade in Zeiten des Umbruchs zu untersuchen, ist für viele Familienforscherinnen und Familienforscher sehr spannend. Aber keinesfalls nur für diese, denn auch viele andere Disziplinen interessieren sich dafür, wie sich Zeit, Geld und Infrastruktur für Familie verändern und damit auch ihre Einstellungen.“
Die drei nun veröffentlichten Teilwellen W1A, W1B und W1R können über das Datencenter von GESIS angefordert werden und stehen für wissenschaftliche Forschungszwecke kostenfrei zur Verfügung. Sie beinhalten jeweils verschiedene inhaltliche Schwerpunkte.
Partnerschaft und Kinder im Fokus
Ein großer Teil des Fragebogens W1A betrifft Partnerschaften sowie mögliche Kinder der Befragten. Daher wurden die Teilnehmenden gebeten, Angaben zu ihren Kindern zu machen, sowohl zu leiblichen als auch zu adoptierten oder Stiefkindern. Die Fragen zum Partner beziehungsweise zur Partnerin der Befragten bezogen sich sowohl auf die aktuelle Partnerschaft als auch auf frühere Partnerschaften. Neben den soziodemografischen Daten der Partner wurden in diesem Abschnitt auch die Dauer der Partnerschaft und die Art des Zusammenlebens erfasst. Der Fragebogen ermöglicht es somit, Partnerschaftsgeschichten der Befragten nachzuvollziehen.
FReDA fragt auch nach Generationenbeziehungen
Die Unterwelle W1B befasst sich hingegen mit den Eltern, dem Hintergrund und der Kindheit der Befragten. Dieser Teil umfasst aus der Retrospektive Fragen zur Soziodemografie, zur Familiengeschichte, zum Beruf und zur Beschäftigung der Eltern der Befragten, aber auch zur Generationenbeziehung zwischen den Befragten und ihren Eltern. Außerdem wurden die Befragten nach der Anzahl ihrer Geschwister und den Umständen ihrer Kindheit gefragt, zum Beispiel, wo sie in ihrer Kindheit gelebt haben oder ob sie mit beiden Eltern oder nur bei Vater oder Mutter aufgewachsen sind.
Hintergrund: Was ist FReDA?
„FReDA – Das familiendemografische Panel“ ist eine repräsentative familiendemografische Längsschnittstudie mit internationalem und dyadischem Design, die Anfang 2021 startete und halbjährlich durchgeführt wird. Der Name FReDA steht für Family Research and Demographic Analysis. Als Teil des internationalen Generations and Gender Programme (GGP) erlaubt die deutsche GGS-Stichprobe (FReDA-GGS) vergleichende Analysen zwischen vielen europäischen Ländern. Seit den Befragungen 2022 wurde zudem die seit 2008 bestehende pairfam-Stichprobe in FReDA integriert und als FReDA-pairfam-Stichprobe in einem gemeinsamen Instrument weiterbefragt.