BiB-Wissenschaftler Dr. Andreas Backhaus hat für seinen Artikel im Vienna Yearbook of Population Research einen IPUMS Research Award in der Kategorie „Globale Gesundheit“ erhalten. IPUMS ist die weltweit größte Bevölkerungsdatenbank auf Individualebene.
Dr. Andreas Backhaus
Mit der Nutzung der von IPUMS aufbereiteten Daten des Projekts „Performance Monitoring for Action (PMA)“ hat der Ökonom herausgefunden, dass die Schwangerschaftsraten in vier Ländern Subsahara-Afrikas gegen Ende des ersten Pandemiejahres meist ähnlich hoch waren wie jene von vor 2020. Dort, wo sie sich signifikant verändert haben, waren sie rückläufig – etwa unter niedrig gebildeten und sehr jungen Frauen in Burkina Faso. Hintergrund der Analyse war die Befürchtung, dass Frauen während der Pandemie schlechteren Zugang zu Familienplanungseinrichtungen und modernen Verhütungsmethoden haben könnten und dass dies, im Zusammenspiel mit anderen Faktoren, wiederum zu einem Anstieg der Schwangerschaften führen könnte. Das zeigen die bislang vorliegenden Daten aber nicht, resümiert Backhaus.
Die Studie gebe einen seltenen Einblick in die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Fertilität in Afrika südlich der Sahara, hebt die Jury zur Vergabe des Preises hervor. Insgesamt erhielten 18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler IPUMS Research Awards in acht verschiedenen thematischen Kategorien. Der IPUMS Research Award wird seit 2010 jährlich vergeben, seit 2018 auch für Forschungsarbeiten im Bereich „Globale Gesundheit“.
Backhaus, Andreas (2022): Pregnancies and contraceptive use in four African countries during the COVID-19 pandemic. Vienna Yearbook of Population Research:459–476