Bevölkerungsforschung Aktuell 1/2023 | 16.02.2023Geschlechterrollen, Hausarbeit, Paarkonflikte
Der Spagat zwischen Familie, Hausarbeit und Erwerbsarbeit führt häufig zu Konflikten zwischen Paaren. Um welche Themen geht es dabei? Analysen dazu und zu weiteren Befunden auf der Basis von ersten Daten der FReDA-Studie liefert die neue Ausgabe von Bevölkerungsforschung Aktuell.
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Die Sache mit der Hausarbeitsverteilung
Die ersten Befunde weisen darauf hin, dass vor allem Hausarbeit und Freizeitgestaltung häufige Konfliktthemen in Partnerschaften sind. Zu großer Unzufriedenheit zwischen den Partnern führt etwa eine einseitige Aufteilung der Hausarbeit, die bei der stärker involvierten Person zu Unzufriedenheit führt. Dagegen stellt sich ein hohes Maß an Zufriedenheit bei beiden nur ein, wenn sie gleichberechtigt die Hausarbeit meistern. Aus geschlechtsspezifischer Sicht wird deutlich, dass besonders bei der Verteilung der Aufgaben in der Partnerschaft Wunsch und Wirklichkeit noch immer häufig auseinanderklaffen.
Unterschiede bei den idealen Erwerbsarbeitszeiten
Darüber hinaus untersucht der Beitrag geschlechtsspezifische Unterschiede bei den als ideal empfundenen Erwerbsarbeitszeiten von Müttern und Vätern. Hier gibt es nach wie vor eine deutliche Ungleichverteilung – allerdings erst bei vorhandenen Kindern und der Frage, welcher Elternteil seine Erwerbsarbeit in welchem Umfang reduziert.
Frauen höher belastet in der Corona-Pandemie
Ein weiteres Thema widmet sich geschlechtsspezifischen Sorgen während der Corona-Pandemie, die vor allem von den Frauen als belastender empfunden wurde. Allerdings konnten mehr Frauen als Männer der Pandemie auch gute Seiten abgewinnen.
Bei dem Projekt „FReDA – das familiendemografische Panel“ handelt es sich um einen Survey, der ein breites Spektrum von Themen im Kontext von Familie und privaten Beziehungen abdeckt. Dies gilt gerade auch für das Thema Partnerschaft, wie anhand verschiedener Aspekte gezeigt wird.
Neues Forschungsprojekt am BiB
Inwieweit sich Arbeitsmarktbedingungen und Merkmale des Arbeitsplatzes von Müttern auf die kindliche Entwicklung auswirken, erforscht ein neues Projekt am BiB. In einem Interview mit Bevölkerungsforschung Aktuell spricht Projektleiter Dr. Mathias Huebener über Ziele und Erwartungen. Das Gemeinschaftsprojekt „Die Rolle lokaler Arbeitsmärkte und Merkmale des Arbeitsplatzes von Müttern für die kindliche Entwicklung“ mit der Universität Oldenburg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.