Das Statistische Bundesamt und das BiB laden zum Demografiegespräch am 15. März 2022 von 12:00 bis 13:00 Uhr ein. Das Thema ist „Abschied vom Migrationshintergrund? Vom Nutzen einer Kategorie in Forschung und Statistik“.
Der „Migrationshintergrund“ ist eine statistische Kategorie, die seit 2005 im Mikrozensus erfasst wird und zusätzlich zur Staatsangehörigkeit die Migrationsbezüge der Bevölkerung sichtbar macht. Seit einigen Jahren ist dieser Begriff in die Kritik geraten. Die unabhängige Fachkommission der Bundesregierung zu den Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit empfahl schließlich letztes Jahr, anstelle des Begriffs „Migrationshintergrund“ die Bezeichnung „Eingewanderte und ihre (direkten) Nachkommen“ zu verwenden sowie die dahinterliegende Definition stärker auf Wanderungserfahrung auszurichten. Das Statistische Bundesamt greift diese Empfehlung auf.
Welche Erkenntnis bringt diese Kategorie und ihre Neufassung für die Forschung sowie deren Nutzen für die gesellschaftliche Handlungsfähigkeit, vor allem mit Blick auf Integration?
Wir erörtern in diesem Demografiegespräch, wie die Kategorie „Migrationshintergrund“ definiert und in Forschung und amtlicher Statistik verwendet wird. Dazu werden die gesellschaftspolitischen Auswirkungen diskutiert sowie die Schwächen der Kategorie und die anstehenden Änderungen besprochen.
Die Vortragsreihe „Berliner Demografiegespräche“ ist ein neues Format unserer Hauptstadtkommunikation. Die Reihe richtet sich an Interessierte aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung und informiert über Erkenntnisse aus amtlicher Statistik und Forschung.
Anmeldung per E-Mail an: Hauptstadt-Events@destatis.de
Die Veranstaltung findet als Webex-Konferenz statt. Sie erhalten kurz vor der Veranstaltung die Zugangsdaten.
Moderation: Dr. Katja Patzwaldt (BiB)
| Dr. Coskun Canan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für „Bevölkerungsstatistische Auswertungen und Analysen aus dem Mikrozensus“ im Statistischen Bundesamt. Er arbeitet an der Umsetzung der Empfehlungen der Fachkommission Integrationsfähigkeit zur Neudefinition des Migrationshintergrundes im Mikrozensus. |
| Anja Petschel ist Fachreferentin für „Bevölkerungsstatistische Auswertungen und Analysen aus dem Mikrozensus“ im Statistischen Bundesamt. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Analysen zur Bevölkerung nach Migrationshintergrund sowie die methodische und konzeptionelle Weiterentwicklung des Themas. |
| Dr. Andreas Ette ist Leiter der Forschungsgruppe „Internationale Migration“ am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Sein Fokus liegt auf den aktuellen Forschungsprojekten „GERPS“ und „Kulturelle Diversität und Chancengleichheit in der Bundesverwaltung“. |
| Martin Weinmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe „Internationale Migration“ am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Er unterstützt das Forschungsprojekt „Kulturelle Diversität und Chancengleichheit in der Bundesverwaltung“. |
