Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Demografische Fakten | 30.06.2020Bereich „Lebensformen und Haushalte“ aktualisiert

Auf welche Art und Weise leben Menschen in Deutschland zusammen? Wie viele sind ledig, verheiratet oder geschieden? Mehr als 60 aktualisierte Abbildungen und Karten des BiB liefern Antworten. Nachfolgend geben zwei Beispiele einen Einblick in diesen Themenbereich.

Die deutliche Mehrheit der Bevölkerung im Alter von 20 bis unter 40 Jahren in Deutschland ist ledig. In der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre sind über 90 Prozent der Männer und über 80 Prozent der Frauen noch keine Ehe eingegangen, in der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre immerhin noch fast 60 Prozent der Männer und gut 40 Prozent der Frauen.

Im Vergleich zu 1970 bedeutet dies für die jüngere Altersgruppe der Männer eine Verdopplung des Anteils Lediger, für die Frauen hat sich der Anteil mehr als verdreifacht. In der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre hat sich der Anteil bei Männern verdreifacht, bei Frauen sogar verfünffacht. Diese Zahlen unterstreichen die deutlichen Veränderungen hinsichtlich der Lebensformen der Bevölkerung in dem Vergleichszeitraum.

Diesen Veränderungen liegt einerseits zugrunde, dass die Erstheirat heute in einem deutlich höheren Alter erfolgt, andererseits aber auch der heute bedeutend höhere Anteil an Paaren, die nicht verheiratet zusammenleben. Im Durchschnitt heiraten Männer heute mit rund 35 Jahren, Frauen mit gut 32 Jahren und sind somit bei der Erstheirat jeweils mehr als 9 Jahre älter als noch vor knapp 50 Jahren.

63 Prozent der Ehepaare haben gleichwertigen Bildungsabschluss

Das Bildungsniveau von Ehepaaren hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten erhöht – einerseits durch eine generelle Bildungsexpansion, andererseits sind die Unterschiede zwischen den Ehepartnern, vor allem bedingt durch die stärkere Zunahme höherer Abschlüsse bei Frauen, geringer geworden. Im Jahr 2018 verfügten in Deutschland in knapp 63 Prozent der Ehen beide Partner über das gleiche Bildungsniveau, wobei die meisten Paare eine mittlere Bildung hatten, was in der Regel einer abgeschlossenen dualen Berufsausbildung entspricht. Bei rund 28 Prozent hatte der Ehemann eine höhere Bildung als die Ehefrau, bei knapp 10 Prozent der Ehepaare war es umgekehrt.

Das generelle Ansteigen des Bildungsniveaus spiegelt sich auch in der höheren Bildung der Eheleute wider. Die Kombination beider Partner mit niedriger Bildung hat anteilsmäßig deutlich verloren. Bei differenzierter Betrachtung der Ehepaare in Ost- und Westdeutschland wird ersichtlich, dass die Unterschiede im Bildungsniveau der Ehepartner in Ostdeutschland deutlich schwächer ausgeprägt sind als im Westen. So ist der Anteil der Paare mit gleichem Bildungsniveau in Ostdeutschland mit rund 68 Prozent höher als in Westdeutschland mit gut 61 Prozent. Dagegen ist die Konstellation, wonach der Ehemann ein höheres Bildungsniveau hat als die Ehefrau, in Westdeutschland mit 29 Prozent deutlich häufiger vertreten als in Ostdeutschland.

Aktualisierte Fakten

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