Bevölkerungsforschung Aktuell 4/2019 | 13.09.2019Vereinbarungsstrategien von Müttern
Im Mittelpunkt der Analyse steht die Frage, inwieweit sich Frauen mit verschiedenen Bildungshintergründen in ihren Strategien bei der Vereinbarung von Familie und Beruf unterscheiden. Reagieren beispielsweise Universitätsabsolventinnen anders, da sie durchschnittlich stärker am Arbeitsmarkt orientiert sind und auch stärker auf Geschlechtergerechtigkeit achten?
Insgesamt deuten die Befunde darauf hin, dass die familienpolitischen Reformen vor der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 eher dazu geführt haben, dass bei Erwerbsverläufen nach der Mutterschaft Unterschiede zwischen den Bildungsgruppen größer geworden sind. So änderten Mütter ohne Hochschulabschluss durch die Anreize ihre Strategien, während bei jenen mit Hochschulabschluss kaum Unterschiede im Zeitverlauf erkennbar sind.
Erst Polarisierung, dann Annäherung der Erwerbsstrategien von Müttern
Diese Entwicklung scheint darauf hinzudeuten, dass die Familienpolitik eine Polarisierung der Bildungsgruppen hinsichtlich des Erwerbsverhaltens von Müttern befördert hat. Seit der Einführung des Elterngeldes haben sich die Bildungsgruppen hingegen in ihren Erwerbsstrategien nach der Rückkehr in den Beruf wieder angeglichen.