Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

BiB Working Paper 1/2019 • 15.07.2019Wirkt sich räumliche Mobilität auf den späteren beruflichen Status aus?

Das Working Paper untersucht den Zusammenhang zwischen der räumlichen Mobilität nach dem Schulabschluss beziehungsweise der Ausbildung und dem beruflichen Status kurz nach dem Einstieg in den Arbeitsmarkt. Ausgehend von einem Pfadmodell werden mittels eines Schätzverfahrens sowohl der direkte Effekt von räumlicher Mobilität auf den Berufsstatus als auch der indirekte, über den Bildungserfolg laufende Effekt identifiziert.

Menschen in Bewegung vor einer Stadtkulisse Quelle: anyaberkut/iStock via Getty Images

Die räumliche Mobilität junger Erwachsener zu Ausbildungszwecken macht einen großen Teil der Binnenwanderungsdynamik in Deutschland aus. Mit den Daten der Erwachsenen-Kohorte der National Educational Panel Study (NEPS) wird mittels eines Schätzverfahrens analysiert, ob das räumliche Mobilitätsverhalten während der Ausbildung einen positiven Effekt auf den beruflichen Status drei Jahre nach Abschluss der Ausbildung hat.

Verknüpfung des räumlichen Mobilitätsverhaltens mit dem beruflichen Status

Bei der Studie handelt es sich um eine repräsentative Multi-Kohorten-Stichprobe der in Deutschland lebenden Bevölkerung. Sie umfasst vollständige, retrospektiv und prospektiv erhobene Bildungs- und Arbeitsbiografien. Informationen über Bildungsstandorte sind bis auf Kreisebene verfügbar. Das räumliche Mobilitätsverhalten wird über die Distanz zwischen den Kreismittelpunkten zweier Bildungsstandorte abgebildet. Auf Basis der Kreisschlüssel können zudem Informationen über lokale Bildungsgelegenheiten und den Urbanisierungsgrad den Individualdaten zugeordnet werden.

Räumliche Mobilität verbessert soziale Mobilitätschancen

Die Befunde bestätigen, dass diejenigen, die im Rahmen ihrer Ausbildung räumlich mobil sind, eine hochselektive Gruppe sind. Sie weisen eine hohe Bildungsorientierung auf und kommen tendenziell aus einem bildungsnahen Elternhaus. Trotz dieser Selektivität zeigt die Studie, dass die Wahrnehmung von Bildungsmöglichkeiten an entfernten Orten für die soziale Mobilität junger Menschen über das erreichte Bildungsniveau hinaus von Vorteil sein kann. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass räumliche Mobilität insbesondere für diejenigen Personen mit ungünstigen Startpositionen die sozialen Mobilitätschancen verbessert.

Waibel, Stine (2019): Does Spatial Mobility in Young Adulthood Matter? Indirect and Direct Effects of Spatial Mobility During Education on Occupational Status. BiB Working Paper 1/2019. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

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