Nachruf | 29.01.2019Prof. Dr. Mackensen verstorben
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung trauert um sein langjähriges Kuratoriumsmitglied Herrn Prof. Dr. Rainer Mackensen. Er wurde 1927 in Greifswald geboren, seine Schulzeit verbrachte er – bedingt durch die berufliche Stellung seines Vaters als Hochschullehrer – in Riga, Berlin und Posen.
Quelle: BiB
Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft entschied er sich für ein Studium der Soziologie, das er in Göttingen und in Tübingen absolvierte. Es folgten die Promotion und ein zweijähriges Fellowship in den USA, ehe er sich im Rahmen seiner Forschungstätigkeit in der Sozialforschungsstelle an der Universität Münster habilitierte. Von 1968 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 vertrat er als Ordinarius das Fach Soziologie an der TU Berlin.
Neben zahlreichen Publikationen im Bereich der Bevölkerungs- und Umweltsoziologie sowie der Regionalforschung widmete er sich vor allem der Geschichte der Soziologie und der Bevölkerungslehre. Ausgelöst durch die Debatte um die Volkszählung 1987 setzte er sich intensiv mit der Rolle der Bevölkerungswissenschaft unter dem Nationalsozialismus auseinander. Zwischen 1985 und 1991 führte Prof. Mackensen den Vorsitz in der DGBw, in der er auch den Arbeitskreis „Bevölkerungsgeschichte“ ins Leben rief.
Dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung war Prof. Mackensen über viele Jahrzehnte hinweg eng verbunden: Nach der Gründung des Instituts 1973 gehörte er dem Kuratorium des BiB für die folgenden 34 Jahre an, außerdem stand er dem Gremium von 2004 bis 2007 als Vorsitzender voran. Rainer Mackensen verstarb am 18. Dezember 2018 im Alter von 91 Jahren.