08.12.2015Wie verändern sich Deutschlands Regionen im demografischen Wandel?
Karte 1: Bevölkerungsentwicklung zwischen den Gemeinden, 1990-2013 (Veränderung um Prozent)
Dabei wird deutlich, dass die regionale Vielfalt der Bevölkerungsentwicklung neben vielerlei zusätzlichen Faktoren vor allem durch deutliche Ost-West- und Stadt-Land-Unterschiede geprägt ist, wie Karte 1 zeigt. Hier wird offenbar, wie sich die regionale Vielfalt der Bevölkerungsentwicklung zwischen den Gemeinden in Deutschland von 1990 bis 2013 entwickelt hat. So sank in allen blau markierten Gemeinden die Bevölkerungszahl zwischen 1990 und 2013 ab, wobei gilt: je dunkler der Farbton, desto stärker der Rückgang. Ostdeutsche Gemeinden weisen einen deutlich stärkeren Rückgang (blau markiert) auf als die Mehrzahl der westdeutschen Gemeinden und ländliche einen höheren als Städte. Die Wanderungsbewegungen bilden hierbei die Hauptursache für die unterschiedliche regionale Ausprägung des demografischen Wandels in den Gemeinden.
Karte 2: Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt, 2013; in Klammern die Anzahl der Kreise innerhalb der jeweiligen Klasse.
Durchschnittsalter der Mütter in Ost- und Westdeutschland variiert stark
Der Ost-West-Unterschied manifestiert sich auch beim Alter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder, wie aus Karte 2 hervorgeht. So sind ostdeutsche Mütter bei der Geburt des ersten Kindes fast zwei Jahre jünger als westdeutsche und der Anteil nichtehelich geborener Kinder, die in der Regel in einem jüngeren Alter als eheliche geboren werden, ist erheblich höher. Dazu werden in Ostdeutschland weniger Geschwisterkinder geboren, so dass dadurch Frauen weniger Kinder im höheren Alter bekommen. Lediglich in den großen Städten und in ihrem Umland ist auch in Ostdeutschland ein höheres Durchschnittsalter zu verzeichnen.
Karte 3: Gesamtwanderungssaldo nach Kreisen, 2009-2013; in Klammern die Anzahl der Kreise innerhalb der jeweiligen Klasse.
Ab- und Zuwanderungsregionen in Stadt und Land
Erhebliche regionale Unterschiede gibt es zudem bei der Binnenwanderung, wobei sich der Trend starker Ost-West-Wanderungen abgeschwächt hat und mittlerweile als Grundtendenz nicht mehr festzustellen ist. Allerdings sind nach wie vor viele ostdeutsche Kreise als Abwanderungsregionen zu erkennen – auch wenn das Niveau der Abwanderung in den letzten Jahren geringer geworden ist (siehe Karte 3). In Westdeutschland werden die Wanderungsgewinne um so geringer, je ländlicher die Region ist. In der Summe von Außen- und Binnenwanderung profitieren vor allem die Großstädte und die Ballungszentren von Wanderungsüberschüssen.
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